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Alice Godfroy

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Ihr Workshop:

Sprachen: Deutsch, Englisch

 

 

 

 

 

 

 

Alice Godfroy ist eine in Frankreich geborene Performerin und Theoretikerin und lebt derzeit in Berlin. Sie hat Geschichte, Literatur und Philosophie studiert und legte 2006 ihre „Agrégation“ (Staatsexamen) in Literatur ab. Sie schreibt derzeit ihre Dissertation über Tanz und Poesie in Zusammenarbeit mit der Universität Straßburg (Frankreich) und der Freien Universität Berlin.


Seit 2007 ist sie Mitglied im Europäischen Doktorandenkolleg. Sie hat Lecture-Performances und Vorträge bei Konferenzen über französische Poesie und über die Phänomenologie des Tanzes gehalten. Sie unterrichtete Kontaktimprovisation an der Universität Paris-13 und im Rahmen einer Forschungsarbeit über „Gefühl und Kontaktimprovisation“ an der Freien Universität Berlin. Seit vielen Jahren entwickelt sie ihre Tanzpraxis in Ballet, Modern Dance, Afrikanischem Tanz, zeitgenössischem Tanz, Aikido, Contact-Tango und Kontaktimprovisation. Während der vergangenen vier Jahre spezialisierte sie sich auf Improvisation und entwickelte eine Reihe von Tanz-Performances in Zusammenarbeit mit Künstler_innen aus unterschiedlichen Disziplinen (Musik, Dichtung, Video).

 

 

 

Von Pawlow zu Wow Wow

Vom pawlowschen zum bellenden Hund:
Körperliche Empfindungen in Gefühle übersetzen


Ich möchte die emotionalen Aspekte von Contact Improvisation (CI) beleuchten, welche meist hinter unserem Fokus auf die Körperlichkeit unseres Tanzes verborgen bleiben. Bewegung (motion) und Gefühl (emotion) sind sowohl etymologisch als auch von der Sache her miteinander verwandt, und alle Tanzformen bauen mehr oder weniger deutlich auf diesen emotionalen Flow – allen voran die Improvisation. Indem wir dies anerkennen, wird es uns möglich, Dialoge zu eröffnen, die sich zwischen der Kontrolle und der Abkehr von unserer emotionalen Präsenz bewegen, und mit ihnen zu spielen.

  

Okay… Aber wie können wir damit spielen?

Wir werden gemeinsam einen experimentellen Versuchsraum eröffnen, der in zwei Teilen organisiert sein wird: Von körperlichen Empfindungen zu Gefühlen beim Spielen.
Die körperlichen Empfindungen: Der wissenschaftliche Diskurs über Contakt Improvisation betont vor allem unseren Fokus auf Sinneseindrücke und körperliche Wahrnehmungen. Diese sind zwar wichtig, reichen aber nicht aus, um einen Tanz zu entwickeln.

Wir werden uns anschauen, warum diese Ideologie, in welcher der Körper gleichsam als Pawlowscher Hund betrachtet wird, gefährlich ist.
Die Gefühle: Jetzt muss das Tier in uns aufwachen und bellen... Im Gegensatz zu körperlichen Empfindungen, die eine einseitige physische Reaktion darstellen, ist ein Gefühl eine umfassende Veränderung unseres Da-Seins. Wir sind darin als Beteiligte gleichzeitig aktiv und passiv; diese Veränderung beinhaltet sowohl unseren Geist als auch unseren Körper und findet entlang dieser Grenze statt. Unsere emotionale Präsenz ist – zum Glück! – unabhängig von unserem Willen und beruht auf der Art und Weise, in der wir uns auf die Gegenwart beziehen. Wir werden mit verschiedenen Situationen spielen, die auf diversen Kinderspielen aufbauen, um unsere kindliche Neugierde in einen subtileren und spielerischeren Tanz zu überführen.

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